TASPO DOSSIER
Funktioniert ein torffreier Gartenbau?
Von Katrin Klawitter | Heike Taute | Kathrin Becker | Thilo Conrad

Weg vom Torf – der Druck auf den Gartenbau ist in den vergangenen Jahren immens geworden. „Eigentlich sollte man längst nicht mehr fragen, ob man auf Torf verzichten muss, sondern nur noch "wie“, brachte es kürzlich ein Betriebsinhaber auf den Punkt. Aber ist der Gartenbau wirklich schon so weit?
Wenn Sie sich in die Inhalte dieses neuen digitalen TASPO Dossiers vertiefen, werden Sie sehen: Ja, ist er – in Teilen. Denn die Fortschritte in Sachen Torfersatz im Gartenbau sind groß: Die Zahl der möglichen Ersatzstoffe ist gestiegen, die Erfahrungen damit ebenso – auch dank der vielen, unter anderem vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) unterstützten Projekte von „TerZ" bis „TopGa". Gut deshalb, dass Forschung, Versuchswesen und Praxis hier gemeinsam große Schritte in Richtung torffrei gehen, wie wir Ihnen auf den folgenden Seiten aufzeigen.
Große Frage ist derzeit noch, wie gut der Gartenbau die Forderungen auch mit guten Pflanzenprodukten bedienen kann. Wer im Anbau Torf reduziert oder sogar ganz darauf verzichtet, kann nicht einfach „wie immer“, mit Standard-Kulturrezepten, arbeiten: Es braucht viel Kultur- und Pflanzen-Know-how, Wissen um biologische, chemische, physikalische Zusammenhänge. Viele Beispiele in diesem TASPO Dossier machen das deutlich.
Unser Fazit: Wer es wagt, torfreduziert oder gar torffrei zu kultivieren, steht vor großen Herausforderungen, kann aber auch viele Vorteile haben – in der Pflanzenqualität, im Image, im Absatz. Nur zahlt sich das zwar ökologisch, derzeit aber noch nicht unbedingt ökonomisch aus. Bleibt deshalb zu hoffen, dass Handel und Kunden hier künftig kräftig mitziehen. Gerade in Letzterem liegt die Krux: Während Politik und Handel Druck machen und Torfreduktion verlangen, könnte es gerade der Endverbraucher sein, der diese Entwicklung stoppt. Denn der kommt ohne Aufklärung über ein völlig verändertes Handling mit Pflanzen in solchen Substraten nicht immer gut zurecht – und kauft sie schlimmstenfalls weniger oder gar nicht mehr. Das wäre der „worst case" für den Gartenbau. Damit er nicht eintritt, lesen Sie dieses TASPO Dossier.

Foto: Katrin Klawitter
Foto: Katrin Klawitter
Wer torffrei kultiviert, kann viele Vorteile haben. Nur zahlt sich das derzeit ökonomisch noch nicht aus.
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